Rezension: „Offene See“ - Benjamin Myers

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Titel: „Offene See“

Autor: Benjamin Myers

Übersetzung: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

Verlag: Dumont

ISBN: 978-3-8321-6598-7

Preis: 12,00€ (D) (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 20.03.2020

Seitenanzahl: 272 (Taschenbuch)

Originaltitel: „The Offing“

Originalverlag: Bloomsbury Circus (London, 2019)

Klappentext:

„England 1946. Die Sehnsucht nach dem Meer und die Enge seines Elternhauses veranlassen den jungen Robert dazu, sich zu Fuß zur Küste aufzumachen. Einmal will er die offene See erleben, bevor er unter Tage arbeiten muss. Als er die unkonventionelle Dulcie kennenlernt, öffnet sich für ihn die Tür in ein ganz anderes Leben - ein Leben, in dem Freundschaft, Leidenschaft, Kunst, aber auch Schmerz erstrebenswerter sind als Wohlanständigkeit und Pflichterfüllung.“

Sterne: ★★★★★/★★★★★

Rezension:

Nachdem ich dreimal versucht habe meine Überzeugung klug in einem Satz zusammenzufassen, gebe ich es endgültig auf. „Offene See“ ist für mich Nostalgie, Poesie, Liebe, Leidenschaft, Mut und Lebensfreude auf 272 Seiten zusammengefasst. Jede/r die/der mich in den nächsten Wochen fragt, welches Buch ich empfehlen kann, wird von mir „Offene See“ gehört bekommen. 

Das erste Mal sah ich das Buch in einer Buchhandlung am Bochumer Hauptbahnhof und postete es direkt in meiner Story, da mich das Cover förmlich zu sich hinzog und der Klappentext mir eine originelle Liebesgeschichte versprach. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch eine fette Leseblockade und genug Bücher auf meinem SUB, also lies ich es erst einmal liegen. Allerdings schrieb mich daraufhin eine Kommilitonin an und bot an, es mir auszuleihen. Natürlich musste ich da Ja sagen und schon bald hielt ich es in meinen Händen! Sie gab mir außerdem die Möglichkeit, Passagen anzustreichen und Notizen dazulassen, was das Ganze noch viel reizender machte, da ich meine Bücher normalerweise unverändert lasse. Ihr fragt euch bestimmt, warum ich so viel um den heißen Brei herum rede. Na, was ich sagen will ist, dass „Offene See“ meine Leseblockade gelöst hat, ich absolut in diesen Roman verliebt bin und ab nun alle meine Bücher mit Phrasen und Notizen verzieren werde!

Robert Appleyard erzählt seine letzte und bedeutendste Geschichte. Die, in der er Dulcie Piper (und ihren Hund Butler) und eine neue Seite der noch zerbrochenen Welt kennenlernt. Zu Beginn hatte ich meine Zweifel. Historische Romane mit Teenagern als Protagonist:innen sind nämlich nicht mein Kaliber, tragische Romanzen allerdings schon. Meine Zweifel wurden schnell beiseite gelegt, denn ich habe eine sehr schwache Ader für Poesie. Ich weiß nicht, wie Myers es geschafft hat, aber in jedem Satz schwingt eine gewisse Poesie mit, die den/die Leser/in nicht unberührt lässt.

Die tragische Romanze, die ich mir erhofft habe, die habe ich auch bekommen, allerdings anders und besser, als erwartet. Diesen Twist habe ich ehrlich nicht kommen sehen, aber ich bin sehr positiv überrascht gewesen!

Was soll ich sagen? Der Schreibstil ist perfekt, die Charaktere sind toll, die Szenerie ist bezaubernd... Ich liebe es. Dulcie Piper ist so unapologetically Dulcie Piper. "Unkonventionell" beschreibt sich gar nicht gut genug. Ich wünschte, ich wäre etwas mehr wie Dulcie Piper. Und auch Robert Appleyard ist bewundernswert für seinen Mut und seine Reife! Ich habe wirklich nichts zu bemängeln und hebe meinen Hut vor Benjamin Myers. Und das kommt wirklich selten vor. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal fünf von fünf Sternen gegeben habe.

Ich habe mir also „Offene See“ selbst gekauft und behüte es jetzt bis an mein Lebensende. Okay, vielleicht übertreibe ich ein bisschen, aber meiner Meinung nach ist „Offene See“ ein neuer zukünftiger Klassiker, der sich in jedem Regal wohlfühlen würde. Tut euch selbst einen Gefallen und verpasst dieses Werk nicht!

Chantal

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