Rezension: „Das Herz der Zeit - Die unsichtbare Stadt" - Monika Peetz


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Titel„Das Herz der Zeit - Die unsichtbare Stadt"

Autorin: Monika Peetz

Verlag: Wunderlich, Rowohlt

Übersetzung: Originalausgabe deutsch

ISBN: 978-3-8052-0033-2

Preis: [D] 18,00€ - Hardcover und 14,99€ - eBook

Erschienen: 19.02.2019

Seiten: 432

Klappentext

„Was wäre heute, wenn ich das Gestern ändern könnte?"
„Lena: Ein Mädchen ohne Vergangenheit. Aber mit tausend Fragen. Und nicht einmal ihre beste Freundin Bobbie kann sie beantworten, obwohl sie sonst immer alles weiß.
Dante: Ein Junge mit verschiedenfarbenen Augen. Er kommt aus einer anderen Welt. Und vielleicht hat er die Antworten, nach denen Lena sich so sehnt.
Eine geheimnisvolle Uhr mit acht Zeigern verbindet ihre Welten. Eine Reise beginnt, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt."

Rezension:

Wenn ich könnte, würde ich in der Zeit zurückreisen und einige Dinge ändern. Mein Leben so manipulieren, wie ich es möchte. Doch könnte das wirklich so gut ausgehen, wie ich es möchte? Oder muss ich mit Nebenwirkungen rechnen?
Genau so denkt Lena, als sie die Chance dazu bekommt, ihre Eltern in der Vergangenheit zu retten. Die Hoffnung auf ein besseres Leben ist so groß, dass sie nichts anderes sieht. Es nimmt sie komplett ein, Nebenwirkungen werden nicht bedacht. Und dann ist da noch dieser Junge, der sich auf einmal in ihren Gedanken einnistet. Dante, der Junge, der sich dem System widersetzt, der so faszinierend ist, dass Lena ihn nicht aus den Augen lassen kann. Doch wer wird bei ihrer großen Mission verletzt? Wer stirbt und wer lebt am Ende noch?

„Das Herz der Zeit“ von Monika Peetz kam bei mir an und raubte mir den Atem. Nicht nur, dass Rowohlt mächtig Arbeit bei der Blogger-Aktion geleistet hat, sondern auch, dass das Buch in der Gestaltung an sich einfach wunderschön ist. Der Postbote überreichte mir eine Büchersendung, von der ich nicht viel erwartete. Der Inhalt hat mich daraufhin allerdings mehr als umgehauen. Zu finden waren eine Postkarte, ein Plakat, das Buch und eine TASCHENUHR (das Bild dazu findet ihr ganz unten auf diesem Post)! Einfach wow. Aber nicht nur die „Accessoirs“ um das Buch herum tragen einen Hauch von Magie, sondern auch das Hardcover Buch an sich. Mit und ohne Umschlag ist es ein wahrer Augenschmauß. Mit wunderschönen Verzierungen und klever ausgewählten Illustrationen – unter anderem eine Landkarte der „unsichtbaren Stadt“ - sowie einem Lesezeichen Band, wird man schon quasi dazu gezwungen „Das Herz der Zeit“ zu kaufen.

Mit kurzen Kapiteln, die schnell zu lesen sind, und der Einsicht in die Geschichte von verschiedenen Perspektiven aus (bezogen auf die Charaktere) ist der erste Band dieser Trilogie auf jeden Fall auf dem richtigen Weg eine Erfolgskarriere zu starten. Allerdings muss ich zugeben, dass mich manche Perspektivwechsel ein wenig gestört haben, weil ich keinen inhaltlich interessanten und wichtigen Aspekt aus ihnen ziehen konnte. Mich persönlich hat das Buch auch an die Edelstein-Trilogie erinnert, was man natürlich positiv und negativ sehen kann. Entweder man lässt sich von „Das Herz der Zeit“ überzeugen oder sagt von Anfang an, dass man auf eine „Nachmache“ - wie ich dieses Buch nicht bezeichnen würde – verzichten kann. Ich sage: Lasst euch überzeugen.
   Während des Lesens habe ich mich eher als Beobachterin gefühlt, dennoch gibt es einen Punkt, der die Geschichte deutlich zum Leben erweckt hat: Die sehr detaillierte Beschreibung von den Kulissen, Personen und Gedanken. In diesem Jugendroman steht der Freundschafts- und Familienaspekt eindeutig über dem der Familie, was natürlich kein Problem ist und beeindruckend dargestellt wird, meinem Geschmack aber nicht zu 100% entspricht.

Die Kernidee von „Das Herz der Zeit“ gefällt mir sehr gut, am Ende der Story bleiben auch viele offene Fragen, aber Monika Peetzs Werk hat bei mir kein Kribbeln vor Aufregung erweckt und auch das Ende schreit nicht groß nach mehr. Es war von all meinen Lieblingsfaktoren irgendwie etwas dabei, aber nicht genug, um mich zu überzeugen: eine Dreiecksbeziehung, generell die Liebe, die Magie und sogar Mord! Wie gesagt, eine wirklich tolle Idee, aber nicht allzu gut ausgeführt (meiner Meinung nach).
Die Weise, wie die Autorin sich das Zeitreisen ausgedacht hat ist dennoch sehr interessant und konnte mich wiederum begeistern. Es ist neu, unerwartet und verleitet zum Träumen. Es weckt den Wunsch nach einer Welt, in der sich jemand darum kümmert, wem etwas schlimmes und ungerechtes zugestoßen ist. Es gibt einem ein wenig Hoffnung, dass sich vielleicht doch jemand um einen kümmert, um es mal übertrieben zu beschreiben.

Zu den Charakteren muss ich euch natürlich auch noch etwas erzählen, denn zu diesen habe ich mir auch ein paar Gedanken gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass ein Leser/eine Leserin jede Figur eines Buches auf irgendeine Weise liebt, egal, wie nervig oder böse diese sei. Und so ist es bei mir mit der Protagonistin Lena. Sie ist das typische Opfer: Die Eltern hatten einen Autounfall, sie ist eine kleine Außenseiterin und dazu auch noch unkonzentriert. Aber urplötzlich wird ihr Leben ganz besonders und aufregend. Ein bisschen unoriginell, dennoch gehört Lena zu der Geschichte, wie es nun mal das Zeitreisen tut, aber auch der Protagonist Dante. Dante konnte mich mehr von sich überzeugen. Er hat für mich eine „coole“ Aura und einen gewissen Reiz. Seine Personenbeschreibung ist außerdem viel außergewöhnlicher, als die von allen anderen Charakteren in diesem Buch. Ein Punkt mehr, sich den zweiten Band ebenso anzuschaffen.

Alles in allem gab es für mich zwei sehr kleine Plot-Twists, die recht überraschend und erfrischend waren; sie waren der Grund dafür, dass ein bisschen Aktion in die Story kam. Aber trotz fehlender Schärfe hat „Das Herz der Zeit“ von Monika Peetz meine Aufmerksamkeit erregt und mein Interesse ein wenig geweckt. Vor allem müssen mir die eben erwähnten Fragen noch beantwortet werden:
Was passiert mit Dante und Lena?
Was hat es mich der Zeitmeisterin auf sich?
Kehrt Lena noch einmal in die unsichtbare Stadt zurück?
Verbessert sich die Trilogie im Hinblick auf die Spannung noch?
Verändern sich die Zeitreisenden im Charakter?
Wie geht es mit Bobbie weiter?
Was ist aus Harry König geworden?

Wie ihr seht hat das Buch klare gute aber auch schlechte Seiten. Mich konnte es mit seiner Magie im Endeffekt doch verzaubern, obwohl der Inhalt das noch ein bisschen aufholen muss. Ich glaube, dass „Das Herz der Zeit“ perfekt für 10-15-Jährige geeignet ist und verabschiede mich hiermit für's Erste! Noch ein herzliches Dankeschön an Rowohlt/Wunderlich, die mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.

Eure Chantii  💗

(Foto: Chantal Hilfer, Instagram)


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