Meine fünfte Woche: 12.08.2019 - 18.08.2019

Zwei auf einem Schlag


Könnt ihr glauben, dass ich schon über einen Monat in England bin? Ich auch nicht. Und eine Woche meines Urlaubs ist schon vorbei! So fühlt es sich also an, wenn man älter wird: Schlafen (oder auch nicht), Haushalt machen, kochen, Kinder, unfassbar schnell vorüberziehender Urlaub. Aber aber aber. Ein bisschen – abgesehen von einer Tonne an Wäsche - habe ich schon mit meiner freien Zeit angefangen!

Von Sonntag auf Montag (und bis Donnerstag) schlief Lynn bei mir, und wir beide genossen voll und ganz, dass wir ausschlafen konnten. Naja, um 9 Uhr wurden wir beide schon wach und um 10 standen wir auf. Meine Gustmutter hatte organisiert, dass eine – wie ich sie nenne - „Catlady“ kommt, um sich um die Katzen zu kümmern; füttern, sauber machen, mit ihnen spielen. Bereits am ersten Morgen gab es ein Problem.

Ich sag mal so, es ist a) nicht ihre Angelegenheit, wann ich die Spülmaschine anmache und b) da waren circa fünf Teller und ein bisschen Besteck drin, warum sollte ich für so wenig die Spülmaschine anschalten? Ich meine, Wasserverschwendung, schon mal davon gehört?? Und auch an den folgenden Tagen bereitete sie mir Kopfschmerzen, denn jeden Morgen durfte ich Katzenfutter aus der Spüle fischen, den Müll hinter ihr aufräumen und die Küchentheke sauber und trocken machen. Passiv-aggressiv oder einfach nur betrunken? Ich weiß es nicht. Lynn ist davon überzeugt, dass sie jeden Morgen betrunken ist, ich glaube, dass sie einfach nur eine sehr nachtragende Person ist. Vielleicht sind ihr die ganzen Katzen auch einfach nur zu Kopf gestiegen und sie weiß nicht mehr, wie man mit echten Menschen umgeht. Die Au-Pairs vor mir haben zumindest immer meiner Gastmutter geschrieben, dass sie die Catlady nicht mehr bräuchten und sich selbst um sie kümmern würden. Was ich eigentlich auch machen wollte, aber meine Gastmutter wollte mir „Arbeit abnehmen“. 




Ansonsten lief der Montag eigentlich ganz entspannt. Wir liefen zum Ealing Broadway, wo wir uns in Poundland, Neon Sheep und Flying Tiger vertieften, da wir beide große Fans von Stationary und Journaling sind. Außerdem kaufte ich mir Klamotten, wovon ich eine Jeans am nächsten Tag wieder umtauschen musste. Das war aber ganz praktisch, denn auch Lynn musste nochmal zum Ealing Broadway, um einen Brief abzuschicken. Nach unserer Tour in verschiedenen Shops setzten wir uns in Limeyard (unser Stammrestaurant mittlerweile) und tranken leider schlechten Latte. Am gleichen Tag ging ich noch joggen, da ich mir die Freeletics App gekauft hatte. Warum? Weil es im großen Ganzen für drei Monate günstiger ist, als drei Monate Fitnessstudio in London. Und wieso nicht mal etwas neues ausprobieren, oder? Ich halte euch auf dem Laufenden.
Am Abend saßen wir bis 2 Uhr morgens an unseren Reisetagebüchern und ich noch an „Poetry is a form of therapy“.

Am nächsten Tag waren wir beide ganz aufgeregt, denn seit drei Wochen planten wir Rollschuhlaufen zu gehen und an diesem Tag war es soweit. Der Vormittag verlief ruhig und abends fuhren wir dann nach Wembley, allerdings wurden wir da enttäuscht, denn es gab nicht mehr unsere Schuhgröße, also mussten wir wieder gehen. Wir holten uns etwas zu essen, liefen ein wenig rum und fuhren dann wieder nach Hause.

Mittwoch war gefüllt mit Lachen; Ich ging trocken joggen und kam nass vom Regen wieder, wir gingen spazieren und unterhielten uns über Gott und die Welt und am Abend aßen wir bei Limeyard, Lynn holte sich Bubble Tea bei BubbleMagik und ich trank einen Karamel Kaffe bei Costa. Als ich Lynns Bubble Tea probierte musste ich dann mal kurz würgen, aber sonst lief alles sorgenfrei!
Donnerstag war auch schon unser letzter Tag zusammen, mittags fuhr Lynn zurück nach Hause und ich räumte den ganzen Tag auf und machte die Wäsche, damit alles bereit war, wenn meine beste Freundin Joena am nächsten Tag aus Deutschland ankommen würde. Die Nacht schlief ich gefühlt gar nicht und wachte um 4 Uhr morgens schon auf. Um kurz vor Sieben war ich am Flughafen und eine Stunde später waren wir auch „schon“ wiedervereint! Vier Tage, an denen ich ihr London zeigen konnte.

Der Tag ihrer Ankunft, Freitag, war auch der anstrengendste. Beide litten wir unter Schlafmangel, aber das hielt uns nicht davon ab 18km zu laufen. Wir stiegen an der London Bridge Station aus, liefen an der Themse in Richtung Southbank Center entlang, aßen beide Welsh Cakes das erste Mal, „amüsierten“ uns im Tate Modern Museum (es war irgendwie gruselig dadrin), sahen den Green und St. James's Park, Buckingham Palace, Piccadilly Circus, Trafalgar Square und China Town. Wir tranken Kaffee in Caffè Nero, unterhielten uns mit einem deutschen alten Ehepaar, waren den ganzen Tag dem Regen ausgesetzt, tranken früh am Abend zu viel Wein, ließen die Pizza anbrennen und fielen schon um 21:00 Uhr in einen komatösen Schlaf. Glücklicherweise waren wir uns einig, dass wir beide ausschlafen wollten. 








Samstag besuchten wir den Camden Lock Market, wo wir uns beide Ohrringe kauften, ich mir noch einen Ring, der mich stark an Wonder Woman erinnert, und sie ein paar Geschenke für ihren Freund. Daraufhin kamen wir zu einem Fluss, der uns zum Primrose Hill führte, wo wir beide von der Aussicht sprachlos waren. Eigentlich wollten wir durch den Regent's Park, aber im Endeffekt liefen wir drum herum durch eine sehr wohlhabende Gegend, kamen zur Oxford Street, schauten uns die unbezahlbaren Shops von außen in Mayfair an, quetschten uns durch die Mengen auf der Carnaby Street und suchten verzweifelt nach einer Bar oder einer Kneipe. Im O'Neills quellten Fußball Fans aus allen Löchern, in der Be At One Bar warteten wir deutlich zu lange auf eine Bestellungsaufnahme und im Shakespeare's Head, wo wir uns dann etwas kauften, frierten wir uns den Hintern ab. In Ealing, später am Abend, aßen wir bei Turtle Bay, ein sehr hippes und sehr cooles Restaurant.
Mit jedem Tag liefen wir ein bisschen weniger und entspannten ein bisschen mehr. 









Sonntag ging es zum Sky Garden, welcher leider ausgebucht war, nach St. Dunstan-In-The-East, zum Tower of London, über die Tower Bridge, nach Soho und zum Covent Garden. Außerdem aßen und tranken wir bei Shake Shack, was ein absoluter Schmauß war (ich sag nur Cheese Fries und Chocolate Chip Marshmellow Shake).
Das Wochenende ging fiel zu schnell vorbei, der Montag kam zu früh. Obendrauf fanden wir noch heraus, dass Mister Harry Styles sich in London befand, wir allerdings an den falschen Orten waren. Montag brach an und schon war sie abends wieder in Deutschland. 








Ich muss ganz ehrlich sagen, dass sich diese Woche einerseits wie drei angefühlt hat, andererseits unfassbar schnell vorbei war. Ich bin froh, dass ich zwei Freunde bei mir hatte, denn alleine in einem „fremden“ Haus schlafen ist ein wenig gruselig. Aber mehr dazu im nächsten Wochenbericht. Bis dann und vielen Dank für's Lesen!




Eure Chantii 💗

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