Meine vierte Woche: 05.08.2019 - 11.08.2019

Langsam, aber sicher



Eins. Eine verbleibende Woche, in der die Jungs Sommerkurse (Kochen für beide) hatten, eine verbleibende Woche, bis meine Gastfamilie nach Amerika fliegen würde, eine Woche bis ich endlich Urlaub hatte.
Zwei. Zwei Wochen freie Bude für mich und zwei Freundinnen, die mich besuchen kommen würden. Eine Woche, bevor die bisher schönsten zwei Wochen anbrechen würden.
Aber was ist denn überhaupt in dieser einen Woche passiert?

Ja, langsam, aber sicher kam ich meinem Urlaub näher, doch langsam, aber sicher verstanden die Jungs und ich uns auch immer besser. Und die zwei „Zauberwörter“ sind: Jurassic World Alive und Park.
Das Spiel „Jurassic World Alive“ ist genauso wie das Spiel „Pokémon Go“ aufgebaut, nur eben mit Dinosauriern. Ich begann damit und erzählte den Jungs davon, woraufhin mich beide erstmal schräg anschauten. Doch nur ein paar Minuten, Bilder und Videos später konnte ich beide davon überzeugen, sich das Spiel ebenfalls runterzuladen! Wenn der eine Junge etwas hat und cool findet, will der andere es meistens auch haben, weswegen es immer praktisch ist, wenn man einen von beiden von etwas überzeugen kann. Mit dieser App kann ich mit den Jungs rausgehen und spazieren, aber auch drinnen bleiben, aber gleichzeitig haben wir auch etwas, das uns verbindet. Wir können gegeneinander spielen oder aber auch zusammen. Es ist einfach perfekt! Also vielen Dank an die Macher dieser App, dass sie mir die Zeit mit den Kindern versüßen (keine Werbung).

Der Park ist da nochmal eine andere Sache, die mir persönlich ein bisschen weniger Spaß macht, die Kinder aber innerhalb zwei Stunden (meistens) ausknockt. In den Parks hier gibt es immer mindestens zwei Spielplätze und riesige Flächen mit Gras, also gehen wir entweder auf den Spielplatz oder wir spielen Fangen. Neuerdings kam hinzu, dass wir Dinos sind, wobei ich natürlich – als T-Rex – von den Velociraptoren besiegt werden muss. Auf dem Spielplatz hapert es für den Kleinen noch auf der Schaukel, wo ich mich auch regelmäßig unbeliebt bei ihm mache, weil ich ihn dazu auffordere, alleine zu schaukeln. Ein paar Tränen fließen da immer, aber naja, was sein muss, muss sein. Einmal wollten die Jungs Rugby mit mir spielen, wobei beide mich getacklet und mir echt weh getan haben, aber seitdem spielen sie es nur noch zu zweit. Ich glaube, sie hatten Angst ich würde mit ihnen schimpfen oder es der Mutter erzählen.

Und das ist auch ein gutes Stichwort, denn am gleichen Tag, an dem wir in den Park gingen, muckte der Große ziemlich rum, denn eigentlich wollte er gar nicht das Haus verlassen. Mehrmals musste ich ihn auffordern, seinen Hintern zu bewegen (natürlich habe ich das so nicht gesagt), bis er meinte „Can you shut up for a moment!“. Und da, muss ich ganz ehrlich sagen, bin ich dann sauer geworden. Denn a) dürfen die Jungs das weder zueinander, noch zu mir sagen und b) ist das respektlos. Schnell bekam er aber Angst und entschuldigte sich, da es ihm anscheinend nur herausgerutscht war. Ich ließ es ihm einmal durchgehen, machte aber deutlich, dass dies nicht noch einmal passieren sollte, da ich sonst ein ernstes Gespräch mit der Mutter führen müsste.

Obwohl wir also diese kleinen Ausrutscher hatten, hatten wir dennoch eine sehr wichtige Woche, denn ich glaube, dass wir endlich „Bonding-Momente“ hatten! Nicht nur, dass sie jetzt auch gerne mit mir spielten, wie auch umgekehrt, sondern am Freitag meinte der große sogar, nachdem ich unserer Kellnerin in „The Ugly Dumpling“ (tolles Restaurant auf der Carnaby Street) ein Komplimente gemacht hatte, „Chantal, you are very pretty too“ und schaute mir dabei sehr ernst ins Gesicht. Und am Sonntag klopften beide morgens an meine Zimmertür, um mir Tschüss zu sagen und mir eine Umarmung zu geben, bevor sie sich auf den Weg zum Flughafen machen würden. Das ist ein großes Ding, denn normalerweise sind Umarmungen peinlich!





Abgesehen davon, habe ich diese Woche zig Mückenstiche bekommen (obwohl in England laut meiner Gastmutter ja keine sind), mein Buch beendet (kurze Rezi auf meiner Instagram Seite), fing mit dem Joggen an, räumte endlich mal mein Zimmer auf und traf mich wie immer mit Freunden. Aber das geht natürlich auch – gegen meinen Vorsatz – ausführlicher!

Montag traf ich mich mit Megan (Freundin) im Westfield Shopping Center, um meiner Gastmutter ein Geschenk zu kaufen, da diese Mittwoch Geburtstag hatte. Ich kaufte ihr witzige Socken und Badebomben von Lush, da mir zugeflüstert worden war, dass sie von beiden Dingen ein großer Fan sei, was im Endeffekt auch stimmte. Am Dienstag kaufte ich weitere Geschenke, diesmal für den Geburtstag meiner eigenen Mama, aber auch generell Geschenke für meine Familie und Freunde. Später am Abend, der gleiche Tag übrigens, an dem ich Rugby und Fangen mit den Jungs spielte, traf ich mich mit meiner Freundin Lynn in Richmond, wo wir begannen, unsere Ferien zu planen, Bier tranken und runtergesetzte Donuts aßen.
Der nächste Tag, Mittwoch, war dann schon etwas interessanter. Meine Gastmutter wurde ein Jahr Elter und ich, die beschlossen hatte, sich in die Date-Welt zu stürzen, hatte mein zweites Date mit einem charmanten jungen Mann, welches allerdings peinlich endete. Dass es peinlich endete amüsierte zwar nicht mich, doch wohl sehr meine engsten Au-Pair Freunde und meine Freunde in Deutschland (vielen Dank dafür). Aber das war leider noch nicht der Höhepunkt, denn Sonntag trafen wir uns wieder und das war der Tag, an dem ich wusste: Du bist zwar ein hübscher und witziger, aber wir haben beide DEUTLICH unterschiedliche Vorstellungen von dem Begriff „Dates“. Gebe ich deswegen auf? Nein. Sollte ich? Vielleicht.

Von Freitag auf Samstag übernachtete ich bei Megan, Samstag Mittag machte ich ein Nickerchen, abends traf ich Lynn und Sonntag Mittag besuchte ich ein weiteres Mal Megan, doch diesmal kamen noch zwei weitere Freundinnen (Ellen und Sabina) dazu, die mich alle am Abend verabschiedeten, als würde ich in den Krieg ziehen (was ziemlich witzig war).

Warum ich selbst die kleinste und peinlichste Sche*ße in meinen Blogeinträgen erzähle? - Irgendwie muss es ja interessant bleiben! Außerdem glaube ich, dass es immer gut ist, ein paar Leute zum Lachen zu bringen und selbst die unwichtigsten Erfahrungen zu teilen. Immerhin werde ich eines Tages hierauf zurückblicken und mich an alles erinnern können.
Ich hoffe also, dass ihr genauso viel Spaß am Lesen habt, wie ich am Schreiben. Bis nächste Woche!

Eure Chantii 💗



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