Meine neunte Woche: 09.09.2019 - 15.09.2019

Die richtige Entscheidung 


Ich weiß. Ich weiß. Fast drei Wochen hinterher... Das passiert, wenn man es immer wieder aufschiebt, aber traurigerweise passiert mir das viel zu oft. Seid klug, erledigt eure Dinge zügig.

Wie auch immer. Da ich also drei Berichte an einem Abend schreiben muss, werde ich mich etwas kürzer halten. In dieser Woche war ja sowieso nur eins wichtig: Der Umzug! Tja ja, ich kann euch jetzt schon sagen: Es wird BESSER!

Diese Woche hatte mir nochmal gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Hausaufgaben wurden von 17:00 bis 22:00 Uhr abends gemacht, weil die Kinder alle zwei Minuten eine Pause haben wollten, und der Große bekam ein Go-Cart für sein Hoverboard (weil er ja so brav sei), weswegen es zusätzlich Streit gab.

Donnerstag lief für mich das Fass über, denn im Laufe des Tages fühlte ich mich krank. Mir war schlecht, schwindelig und ich hatte Bauchschmerzen. Warum, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall schrieb ich meinen Gasteltern, erklärte die Situation und fragte, ob einer von den beiden ein paar Minuten eher nach Hause kommen könnte. Statt um 20:00 Uhr vielleicht um 19:30 Uhr. Und man bemerke, dass ich normalerweise bis 19:00 Uhr arbeitete. Nachdem ich die Kinder abgeholt hatte, bat ich sie darum, es an diesem Tag etwas ruhiger anzugehen, da es mir nicht gut ging. Ich glaube, damit hatte ich es verhext, denn genau das Gegenteil passierte, sodass ich am Ende des Abends aufm Boden saß und wie eine Irre einen Berg an Socken sortierte. Ach ja, keines der Elternteile kam früher nach Hause.
Was ich damit sagen will: Im Laufe der Woche hatte ich noch ein paar Mal darüber nachgedacht, ob ich wirklich die Familie wechseln sollte, aber das hatte sich Donnerstag dann erledigt. Kommen wir also zum Umzug!

Um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich nervös wegen der Familie, sondern hauptsächlich wegen des kompletten Wochenendes. (1) Der Abschied von der Familie, die ich nicht sonderlich leiden konnte, aber dann vorgaukeln müsste, dass es mir leid tat, (2) zwei Freunde mit ins Taxi nehmen, damit ich nicht alleine war, aber Angst haben, dass wir vielleicht doch störten, (3) das Begrüßungsdrama, (4) Samstag Abend nach dem Theater spät nach Hause kommen, (5) Sonntag mit der Familie zusammensitzen und alle Fragen klären. Das machte mich alles SEHR nervös. Dieses neue Einleben, die Angst davor, dass es nicht besser werden würde.
Aber wisst ihr was? Am Wochenende an den Abenden hatte ich Heimweh, welches sich allerdings innerhalb drei Tagen gelegt hatte! Aber dazu mehr im nächsten Bericht.

Ja, tatsächlich muss ich zugeben, dass ich am Wochenende nicht viel von meiner neuen Familie sah, ABER das stellte sich als unproblematisch heraus, denn die waren selbst unterwegs. Nachdem ich also am Samstag angekommen war, hatte ich das Haus auch schon für mich alleine. Meine Freunde „halfen“ mir beim Auspacken, wir aßen etwas und dann ging es auch schon ins Adelphi Theater, wo wir uns das Musical „Waitress“ anschauten. Ich finde, dass es ganz ok war, kann man sich einmal anschauen, dann reicht‘s auch, aber Megan und Ellen waren voll und ganz überzeugt! Es hat auf jeden Fall sehr gute Szenen.
Danach trafen wir noch einen Freund, liefen durch die Innenstadt und aßen bei Pizza Express. Und bei einer Sache sind wir uns alle einig: Pizza Express ist das Geld nicht wert. Im Endeffekt war es trotzdem ein toller Tag für mich! Auch nach Hause zu kommen stellte kein Problem dar und als ich am Sonntag aufwachte, war das Haus leer. Komplett entspannend.



 

Sonntag besuchte ich meinen ersten Vintage Sale! Falls ihr mal zur richtigen Zeit und mit einem Faible für Vintage Klamotten nach London kommt, dann solltet ihr auf jeden Fall so einen Sale besuchen. Da gibt es Klamotten für £15 pro Kilo! Ich ergatterte dadurch eine Jacke, drei Pullover und ein T-Shirt, womit ich sehr zufrieden bin.
Daraufhin besuchten wir einen Food Market, aßen leckeres Essen, liefen durch die Brick Lane (lange Straße voller Stände mit den verschiedensten Sachen; Essen, Anziehsachen, Souvenirs, Antiquitäten, etc.), saßen in der Sonne im Park und tranken im Anschluss Kaffee bei Costa. Mein Tipp: Bei einem Iced Latte oder Iced Cappuccino nach extra Milch fragen, wenn ihr es nicht so gerne stark habt. Normalerweise ist der Kaffee nämlich sehr stark.
Um kurz nach Sechs war ich dann auch schon Zuhause, wo ich endlich auf meine neue Familie traf, welche mich zum Grillen einlud. Ich hatte ein angenehmes Gespräch mit den Eltern und die Kinder waren auch lieb zu mir.

Das war auch schon alles! Relativ kurz und knackig, oder? Irgendwie zumindest. So ging meine letzte Woche mit meiner ersten Familie vorbei und meine Zeit mit der neuen begann. Bisher war noch nicht viel passiert, aber die folgende Woche sollten weder langweilig noch schlecht werden! Ich sag euch eins, manche Au-Pairs haben es schlechter, als ich es hatte, keine Frage, aber ich möchte jeden ermutigen, auf sein Bauchgefühl zu hören. Wenn ihr euch nicht wohl fühlt, dann ist spielt es keine Rolle, ob es das Extrem ist. Es muss nicht erst schlimmer werden, bevor man etwas ändert. Früh und gut überlegt handeln. Steht für euch selbst ein. Amen.

Eure Chantii 💗

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