Ein Jahr Später

Willkommen zurück!
Ich bin beeindruckt, wenn du es bis hierhin als OG Leser/in geschafft hast, allerdings heiße ich auch alle neuen Leser/innen willkommen. Die letzten vierzehn Monate habe ich in London, England verbracht, weswegen dieser Blog auf Pause gestellt war. Jetzt bin ich aber mit mehr Büchern und mehr Geschichten zurück! Moment, ihr fragt euch bestimmt, ob ich nicht eigentlich in London studieren wollte? - Ja, schon, aber so einiges hat sich verändert.

Hätte, hätte, Fahrradkette
Im November letzten Jahres habe ich begonnen, mich für Universitäten in England zu bewerben, woraufhin ich auch bei vier von fünf angenommen worden bin. Meine Wahl fiel auf das King's College London und ich hätte English And Modern Languages With A Year Abroad studiert, wenn ich nicht auf dem letzten Drücker meine Meinung geändert hätte. Glaubt mir, es war wirklich keine einfache Entscheidung und viele Tränen wurden vergossen, aber im Endeffekt bereue ich meine Entscheidung kein bisschen.

Ich hatte also schon meinen Studienplatz, ein Zimmer auf dem Campus und ich habe bereits meinen pre-settled status für fünf Jahre, was bedeutet, dass ich fünf Jahre lang in London hätte leben, arbeiten und studieren können. Das ist tatsächlich der einzige Punkt, der mich frustriert, die ganze Arbeit für diesen Status löst sich in Luft auf. Ab in die Tonne. Und wenn ich wiederkommen will, dann muss ich mich für ein Visum bewerben - was ich vorher nicht machen musste - welches aufwendiger, schwieriger zu bekommen und teurer ist. Wie auch immer, es schmerzt, diesen Status wegzuwerfen und London zurückzulassen, aber hier fünf Jahre lang zu studieren würde mir viel größeren Schmerz bereiten.

Sicherheit über Status
Ich erkläre euch auch, wieso. Es ist tatsächlich der finanzielle Aspekt. Ich hatte die Wahl zwischen „Ich habe am King's College London studiert und nun Unmengen an Schulden, welche ich jahrelang abbezahlen werde“ und „Ich habe an einer stinknormalen Universität in Deutschland die gleichen Fächer studiert, aber es war nicht London, dennoch komme ich nach meinem Studium viel schneller wieder auf die Beine.“ Hohe Schulden sind mir eine gute Universität nicht wert, ich bin fest davon überzeugt, dass ich es auch so schaffen werde. Aber um es euch besser zu verdeutlichen, hier ein paar Zahlen.

Zahlen über Zahlen - Kosten pro Monat
Tuition Fees: 770 GBP (jährlicher Beitrag 9,250 GBP)
Unterkunft: 833 GBP (ein großer Beitrag alle drei Monate, die ersten drei Monate 2,500 GBP)
Öffentliche Verkehrsmittel: 320 GBP (zwei Fahrten am Tag, fünf Tage die Woche)
Lebensmittel: 200 GBP
Sozialleben & Co.: 200 GBP
Materialen und Ausflüge:: Unbekannt
Hochgerechnet pro Monat: 2,200 GBP
Hochgerechnet pro Jahr: 25,490 GBP (vier Jahre studieren)

Wie man gesund bleibt
Wie ihr seht, ist das nicht gerade wenig. Und selbst wenn wir die Tuition Fees und die Unterkunft pro Monat abziehen, dann muss trotzdem alles auf einem Schlag bezahlt werden. Ein monatlicher Überblick ist, meiner Meinung nach, also einfacher zu verstehen.

Da ich bisher nur ein Jahr in England gewohnt habe, bekomme ich zwar einen Studienkredit (welcher monatlich von meinem zukünftigen Gehalt abgezogen werden würde), aber keine Unterstützung für meine Unterkunft - dafür müsste ich schon drei Jahre hier gewohnt haben. Ich könnte ein Auslandsbafög beantragen können, aber selbst dann bräuchte ich einen gut bezahlten Job. Was bedeutet es, wenn man einen gut bezahlten Job hat? - Man muss viele Stunden arbeiten. Nebenbei müsste ich dann noch lernen, in die Uni gehen, meine Hausarbeiten machen, Klausuren schreiben und ein Sozialleben führen. Wann hätte ich Zeit zu schlafen? Oder zu atmen?

Mein Punkt ist: Ich bin deutsch und das gibt mir den Vorteil, dass ich in Deutschland viel besser unterstützt werde. Somit kam ich zu dem Entschluss, dass ich mir den benötigten Englisch Test sparen kann und nach Deutschland zurückziehen werde. Der sichere Weg ist manchmal der bessere Weg, wenn er bedeutet, dass man eine jahrelange Depression vermeiden kann.

Wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf
Ich schaue in die Zukunft und sehe viele offene Wege, ich sehe mich glücklich in der Zukunft und das ist alles, was für mich zählt. Momentan weiß ich nicht einmal mehr, ob ich überhaupt nach London zurückkehren möchte. Diese Stadt wird immer irgendwie ein Zuhause für mich sein, aber möglicherweise ist dieses Kapitel jetzt erst einmal für mich abgeschlossen. Ich wäre nicht ich, wenn ich keinen Plan für die Zukunft hätte. Natürlich habe ich schon einen groben Grundriss, aber den werde ich Schritt für Schritt mit euch teilen. Zunächst muss ich auf Zusagen meiner Universität in Deutschland warten und mich bei zig verschiedenen Ämtern melden. Des Weiteren bin ich auf Job- und Wohnungssuche, was bedeutet, dass meine Hände für's Erste voll sind.

Rezensionen
Trotzdem habe ich noch andere Nachrichten bezüglich meines Blogs! Ich versuche, die Partnerschaft mit Randomhouse wieder aufzunehmen. Glücklicherweise läuft das alles online, also ohne Bewerbung. Bei dem Rowohlt Verlag konnte ich meine Partnerschaft nicht wieder aufnehmen, was mich aber nicht weiter stört, denn der Dtv Verlag hat mich mit offenen Armen empfangen und direkt fünf Bücher bestätigt! Ich glaube, damit werde ich vorerst genug zutun haben. Darüber hinaus habe ich mich bei Dtv als bold-Botschafterin beworben, also drückt mir die Daumen, dass das klappt.

Zu guter Letzt werde ich natürlich versuchen, meine Rezensionen zu verbessern und mehr zu posten. Falls ich die Zeit dazu finde, dann werde ich alle meine Posts nochmal lesen und überarbeiten. Unter der Kategorie „Richtlinien“ könnt ihr herausfinden, unter welchen Kriterien die Bücher in Zukunft bewertet werden und unter „Impressum“ findet ihr alles rechtliche. Ihr könnt aber auch einfach auf „Rezensionen“ klicken und eine Liste von all meinen Rezensionen in alphabetischer Reihenfolge finden. Vergesst nicht, auf meinem englischen Blog vorbeizuschauen und einen Kommentar da zu lassen! Dort könnt ihr lesen, wie ich es als Au-Pair überlebt habe, denn dieser Teil meines Lebens hat auf englisch stattgefunden.

Eure Chantal

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